„Mein Tisch ist zu klein!“, rief eine Kursteilnehmerin letztes Wochenende. Ich wusste genau, wovon sie sprach. Auf meinem Tisch – egal wo – herrscht grundsätzlich ausuferndes Chaos.
Der Kurs: „30 Bilder in 3 Tagen“ an der Freien Kunstakademie Gerlingen.
Das Buch zum Kurs habe ich hier schon einmal vorgestellt.

Der Ansatz ist der, dass man auf dem Papier Chaos erzeugt, dieses dann ordnet und so zu neuen Bildideen kommt. Chaos erzeugen – kein Problem. Die Bildfindung fällt mir schwer. Weshalb ich direkt zur Quelle, sprich: Georg Kleber, wollte.
Und es hat sich gelohnt!
Wie ist das nun: braucht Kreativität Chaos?
Georg Kleber meint, dass wir von Kind an dazu erzogen werden, Ordnung zu halten. Deshalb fällt es uns schwer, Un-ordnung auszuhalten, nicht genau zu wissen, wo der Weg hingeht, keine vorgefertigte Lösung zu haben.
„Fürchte nicht das Chaos, denn im Chaos wird das Neue geboren“, sagt C.G.Jung. Georg Kleber vergleicht das mit Goldschürfen: viel aussortieren, um dieses kleine Goldkorn zu finden. Oder „a happy mistake“, wie Bob Ross das nennt.
Klingt doch besser als: „Ordnung ist das halbe Leben“, oder?
Dein Beitrag gefällt mir! Es ist schon irgendwie lustig mit dem Chaos herstellen, dass etwas Neues entstehen kann. Mit Ton ist es
eigentlich sehr ähnlich. Um keinen Verzug und keine Risse bei Tonobjekten zu erhalten muss vor Gebrauch des Tons auch ein Chaos gemacht werden. Also man sollte den Ton kneten und schlagen, dass die Mikroskopisch kleinen Tonplättchen durcheinander gewirbelt werden, also nicht mehr ausgerichtet sind.
Zuerst ein Chaos machen!
Danke Jürg, das ist ein schönes Bild! Ich dachte immer, man schlägt den Ton, um die Luftblasen zu entfernen!