Leben in Zeiten von Corona

Vor drei Wochen war ich dann endlich „vollständig geimpft“. Freiheit. Nur, dass ich mich nicht getraut habe. Ich hatte Angst, Dinge zu tun, die ich früher völlig selbstverständlich fand: ins Museum zu gehen, ins Café oder in ein Konzert.

Im Fernsehen kam dann ein Bericht über die Zeit mit Corona… wie alles anfing, wie naiv wir waren. Und plötzlich wurde mir bewusst, wie schrecklich das alles war, wie viel Angst ich hatte. Ich glaube, dass die meisten von uns Angst hatten (haben?), auch die „Corona-Leugner“. Ihre Abwehr ist nur anders.

Für mich war es wichtig, eine „daily routine“ zu haben: meine Doodles, die ich jeden Tag gezeichnet habe.

Was ist deine tägliche Routine? Ich meine jetzt nicht: aufstehen, anziehen, Kaffeetrinken. Sondern etwas, dass „sinn-los“ ist, keinen Zweck erfüllt. Einen „check-in“ mit dir selbst, wie Julia Cameron in „Der Weg des Künstlers“ schreibt. Muss ja keine große Sache sein. Meine Doodles brauchen vielleicht zehn Minuten.

Und ja, ich war inzwischen im Museum: eine Ausstellung über eine Straße in Paris, in der viele Künstler gelebt und zusammen gearbeitet haben. Beneidenswert. (Aktuell undenkbar…)

Und danach im Café ein Stück Schoggikuchen…

Nacht der offenen Ateliers Lörrach 2020

Herzliche Einladung!

Das wird spannend… Abstandsregel, Mundschutz… keine Häppchen.

Und was zeigen? Ich hatte das Gefühl, dass ich dieses Jahr nicht viel zustande gebracht habe. Aber…

… so ganz stimmt das nicht. Ja, ich habe nicht viel „Ausstellungswürdiges“ – aber die Zeit der Isolation hat mich dazu gebracht, viel auszuprobieren. Ich bin noch nicht durch den Prozess durch, aber am Ende, denke ich, habe ich ein klareres Bild von mir selbst als Künstlerin.

Und den anderen scheint es so ähnlich zu gehen.

Auch deshalb wird es diesmal spannend.

Kreativität ist…

„Kreativität ist, wenn man die Frage auf die Antwort zuschneidet.“

Das ist ein Satz, den ich vor langer Zeit gelesen, aber erst kürzlich verstanden habe.

Wenn ich mich nicht ablenken kann – Cafés, Kino, Bibliothek, Museum: alles zu.

Material kaufen – Warenhaus zu; Drogeriemarkt Schreibwaren- und Bastelabteilung geschlossen – spontan nicht mehr möglich.

Copyshop zu.

Was bleibt?

Man nehme: eine alte Collage, die nicht funktioniert. Einen kleinen Passepartout, z.B. 9×9 cm. Damit sucht man interessante Ausschnitte in der Collage, schneidet sie aus und setzt sie neu zusammen. Voilà! Aus alt mach neu.

Machen viele gerade. Heimwerken, Ausmisten, Entrümpeln. Das Zuhause verschönern.

Man kann das Gleiche auch mit altem Papier machen und Karten basteln. Mit alten Bildern. Alten Stoffen.

Und wenn man ganz mutig ist, kann man neue Bilder nehmen, schöne Bilder, Lieblingsbilder. Aber das ist ein anderes Thema.

 

Fragen zur Kunst – und den Künstlern

Warum geht jemand in eine Ausstellung?

Warum gehen sehr viele Menschen in eine Ausstellung?

Warum entsteht ein Hype um eine Ausstellung?

In der letzten Zeit habe ich mir zwei Ausstellungen angeschaut. Emil Nolde im Hamburger Bahnhof in Berlin und Pablo Picasso in der Fondation Beyeler in Riehen.

Beide Ausstellungen ziehen sehr – wirklich sehr – viele Menschen an.

Warum?

Emil Nolde wird als der Nazi präsentiert, der er war. Völlig unbelehrbar. Das ist schwer zu ertragen, wenn man dazu die Bilder sieht. Was für Farben! Wunderschön.

Und „Picasso“? Der Name ist eine Marke. Wenn man nur einen Künstler nennen sollte – wahrscheinlich wäre es Picasso.

Ich finde diese Ausstelllung genauso verstörend wie die Nolde-Ausstellung. Leere Gesichter, die einen fast nie anschauen. Einzige Ausnahme: ein Selbstporträt. Picasso blickt herausfordernd aus der Bildfläche. An Selbstvertrauen hat es ihm nicht gemangelt. Glaube ich.

Und menschlich? Sein Umgang mit Frauen?

Müssen berühmte Künstler bessere Menschen sein als wir Normalsterblichen? Schmälert es den Wert ihrer Kunst, wenn sie es nicht sind? Kann man noch über die Blumenaquarelle Noldes in Verzückung geraten? Was ist mit den „Frauenbildern“ Picassos? Musik von Michael Jackson? Filme von Polanski?

 

 

 

 

Welche Farbe darf es sein?

Schon Paul Klee, damals Lehrer am Bauhaus, stellte fest, dass seine Studenten die harmonischsten Ergebnisse mit Farben erzielten, die ihnen auch gut zu Gesicht standen.

Man kann also einfach die Tür zum Kleiderschrank aufmachen. Oder …

Übung:

  • Schneide aus farbigen Papieren Farbfelder aus
  • sortiere die Doppelten aus
  • klebe die vier oder fünf „Besten“ auf ein Blatt.

Voilà: dein Farbkonzept. (Nein, ich halte es nicht neben jedes Bild. Ehrlich gesagt musste ich gestern eine ganze Weile suchen, bis ich es gefunden hatte!)

Und hier einige Bilder aus mehreren Jahren:

Manchmal denke ich, ich könnte andere Farben verwenden: mexikanisch, indisch, Primärfarben … aber andererseits, warum sollte ich? Trotz allem ist mein persönlicher „Farbklang“ doch sehr vielseitig, oder?

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