Dem Zeichnen auf der Spur

Manchmal höre ich: „ich hätte schon Lust, etwas zu malen (oder zu zeichnen). Aber ich konnte das noch nie.“

„Das Geheimnis des Erfolgs ist anzufangen.“ Mark Twain

Klingt einfach, nicht?

Inzwischen denke ich, es ist das Schwierigste überhaupt.

Denk mal drüber nach: den Stift aufs Papier zu setzen. Ohne vorher zu planen. Ohne Erfahrung, Training und Können mitzubringen. Das Ergebnis wird vielleicht nicht schön aussehen. Es lohnt sich nicht, im Baumarkt dafür einen Rahmen zu kaufen, und es wird vermutlich nicht zum Sofa passen.

Kinder können das noch.

Vor der Schule.

Vor Playstation, Computer und Handy.

Wer schreibt heute noch von Hand?

Zuallererst ist Zeichnen die Erfahrung, auf dem Papier eine Spur zu hinterlassen.

Wie finde ich Inspiration?

„Inspiration follows action“.

Ich weiß nicht mehr, wo ich das gelesen habe.

Schon mal von der Muse geküsst worden? Fühlt sich toll an, oder?

Aber meistens passiert das, wenn man es gar nicht brauchen kann. Kurz vor dem Einschlafen („ich werde mich morgen früh daran erinnern, ganz sicher!“)

Beim Autofahren (hinter mir drängelt einer, keine Chance anzuhalten…). Oder beim Einkaufen („Was war das, was ich noch ganz dringend brauchte?“).

Und dann sitzt du vor dem leeren Blatt Papier und wartest auf deine Muse – aber die ist wohl anderweitig beschäftigt.

Jetzt hast du die Wahl: aufgeben oder dran bleiben.

Machen oder nicht machen.

Aber was machen, wenn einem nichts einfällt?

Mal angenommen, du hattest keine Idee, was du eigentlich machen wolltest. „Irgendwas malen eben“. Dann könntest du…

  • mit geschlossenen Augen kritzeln (wie ein kleines Kind). Dann das Gekritzel anschauen und deine Fantasie gebrauchen: ein Reh? Ein Drache? Ein pickendes Huhn? Und diese Form dann ausarbeiten.
  • Kaffee oder Tee auf dein Papier tropfen lassen: das könnte ein Gesicht werden, eine Rose oder ein Baum.
  • ein Bild aus einer Zeitschrift aufkleben und weiter zeichnen.
  • Bilder von Künstlern anschauen und kopieren – auf deine Weise.
  • eine Blindzeichnung von etwas machen: Stift aufs Papier und ein Objekt (vorzugsweise eines mit vielen Details; Tannenzapfen sind großartig) abzeichnen ohne aufs Papier zu schauen. Ich liebe diese Übung: sie ist wie eine Meditation.

Für diese Übungen brauchst du keine große Ausrüstung. Eine Ecke am Küchentisch, Papier und Bleistift reicht.

Und meistens, wenn man mal angefangen hat, fällt einem etwas ein. Die Muse wird nämlich von kreativen Unternehmungen angelockt.

Sie will dann mitmachen!

 

 

 

 

 

Außer Form

Gestern trafen sich die Urban Sketchers im Naturhistorischen Museum Basel.

Ich war nicht in Form.

Ich habe diese Woche viel Zeit im Atelier verbracht und an meinem Bilderbuchprojekt gearbeitet.

Kreative Energie – anscheinend ist sie nicht unerschöpflich. Ich bin nie einen Marathon gelaufen, aber so fühlt es sich an.  Training hilft bestimmt auch hier. Erfahrungsgemäß muss ich aber jetzt aufpassen, dass ich nicht den ganzen Brunnen leer fische. Langsam gehen mir die Bildideen aus.

Höchste Zeit für einen Künstlertreff!

Beim Bild mit Paula Modersohn-Becker habe ich eine Entscheidung getroffen:

Ich fange von vorn an. Ob die Zeit noch reicht?

Ohne Titel I

Neulich an einer Pinwand:

“ Kreative Menschen haben keine Unordnung, sie haben nur überall Ideen herumliegen.“

Buchstäblich.

Auf dem Foto sind drei Projekte zu sehen: oben zwei Bilder meines aktuellen Bilderbuchprojekts. Davor drei vorbereitete Papiere, die für neue Fahnenbücher gedacht waren. (Wahrscheinlich arbeite ich sie aber ins Bilderbuch ein.)

Und ganz vorne angeschnitten – eine angefangene Skizze für 30-Bilder-in-drei-Tagen. Es gibt noch mehr davon, sie sind über den restlichen Boden verteilt.

Gegenüber steht meine Staffelei mit dem angefangenen Bild zum Thema „Reflektion“. Am Samstag habe ich acht Stunden gemalt und das ist, was dabei raus kam.

Ich denke, mein Problem ist, dass ich dieses große Format nicht gewöhnt bin. Die Illustrationen sind doch eher klein.

Und noch ein Versuch:

Die Nase ist zu lang.

 

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