Acrylweiß und der innere Kritiker

Ich hatte wieder mal Besuch im Atelier.

Zum Malen.

Es war ein kalter, verregneter Abend. Christiane  und ich hatten uns vorgenommen, eins der fünf Elemente aus der chinesischen Fünf-Elemente-Lehre zu malen. Wir haben uns für „Feuer“ entschieden.

Symbole des Feuers sind die Pyramide, der Kranich, die Farbe Rot – … und Yin und Yang geht sowieso immer.

Christiane hat eine ganz andere „Handschrift“ als ich.

Das ist wie im Leben: jeder ist anders. Das Schwierige ist, herauszufinden, wer man ist, und dazu zu stehen!

Dabei fällt mir ein Buch von Michele Cassou ein: „Point Zero/ Entfesselte Kreativität“. Daraus habe ich eine Frage mitgenommen: „wenn es egal wäre, was jemand anderes über dein Bild denkt, was würdest du tun?“

Ich habe zum Beispiel oben Acrylweiß genommen und Teile des Bildes übermalt.

Mein innerer Purist schreit auf: das ist doch ein Aquarell!

Ja, damit hat es angefangen. Aber wenn mich bestimmte Stellen stören? Wenn es egal wäre, dass mein Purist findet, ich müsste damit leben, dass das Bild misslungen ist, was würde ich tun?

Genau. Acrylweiß.

Außerdem möchte ich den linken Rand wegschneiden.

Beide fanden wir, ein Quadrat wäre besser. Vielleicht hat das mit dem Thema zu tun.

(Acryl-)Weiß ist eben nicht nur Weiß…

Aber eine Rose ist eine Rose ist eine Rose…

 

Surreale Experimente

Ich weiß nicht, warum, aber Surrealismus hat mir nie etwas gesagt. Komisch eigentlich.

In einem Buch, das ich gerade lese, stand, dass sich der Surrealismus im Gegensatz zum Kubismus nie von der gegenständlichen Darstellung abgewendet hat.

Ich finde, dass ich wirklich gute Hintergründe male. Da ist es sinnvoll, sich mit abstrakter Malerei zu beschäftigen. „Drippings“ à la Pollock. Experimente mit der Pinselgröße à la Joan Mitchell. Collagierte Hintergründe wie die Affichisten. (Noch nie gehört? Es gab 2014 eine tolle Ausstellung im Tinguely-Museum Basel. Vorher kannte ich die auch nicht:  https://www.tinguely.ch/de/ausstellungen/ausstellungen/2014/Affichisten.html )

Es gibt abstrakte Bilderbücher. Aber das war eigentlich nicht der Plan.

Also experimentiere ich…

Erinnert mich an Alice im Wunderland…

Die Suche nach Inspiration – wieder einmal…

Ich habe lange überlegt, worüber ich schreiben könnte.

„Inspiration“: woher nehmen und nicht stehlen?

Das sagt man doch so.

Das erinnert mich an Austin Kleon. Er fordert dazu auf: „Steal like an artist!“

https://www.youtube.com/watch?v=oww7oB9rjgw

Sehr unterhaltsam!

Was mich daran erinnert, dass ich die Idee von den „30 Bildern in drei Tagen“ genommen habe ( http://www.georg-kleber.de/kurse/kurs/30-bilder-3-tagen ) und das mit „amerikanischem Expressionismus“ mische.

Alles nur geklaut…

Mathematische Zeichen

„Ist nicht jedes Bild ein Experiment?“

Wieder eine gute Frage.

Das ist der Vorteil, wenn man Anfänger ist. Dann ist jedes Bild ein Experiment.

Wenn man weiß, wie es geht, muss man sich entscheiden. Will ich auf „Nummer Sicher“ gehen oder auf Risiko?

Risiko.

Das sind Arbeiten aus dem Kurs „Farbe elementar“ an der Schule für Gestaltung bei Liliane Steiner.

Ich habe keine Ahnung, was ich da mache. Ist das schlimm?

Um es mit Friedrich Schiller zu sagen:

„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“

 

 

Malen und Denken

Neulich wurde ich gefragt: „muss man beim Malen denken?“

Meine spontane Antwort war: „ja!“

(Man beachte das Ausrufezeichen.)

Die Frage wäre richtiger: „gibt es den großen Wurf?“

Ich halte das nicht für unmöglich.

Es kommt darauf an…

Mal angenommen, jemand singt gerne unter der Dusche. Ist es ausgeschlossen, dass das gut klingen kann?

Nein.

Singt er eine Arie von Verdi und klingt dabei wie Pavarotti? Eher nicht.

Was ich damit sagen will: über’s Malen und Zeichnen kann man viel lernen. Und ja, dafür braucht es auch den Kopf.

 

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