Vor kurzem hab ich eine Biografie von Rainer Maria Rilke gelesen.
Und wie das oft so ist – plötzlich taucht er überall auf!
Gestern war ich im Kino:
„Paula – Mein Leben soll ein Fest sein“.
Ein Film über das kurze Leben von Paula Modersohn-Becker. Und zufällig kam auch Rilke vor: er heiratete ihre beste Freundin.
Stefan Schank schreibt in der Biografie über Rilke:
„Rilke versucht in den Elegien zu begründen, warum das Leben des Menschen sinnvoll und in jedem Fall auch wertvoll ist, und er will dabei nicht das Diesseits dadurch mit Sinn erfüllen, dass er ein schöneres Jenseits imaginiert. Die Antwort, die er gibt, lautet apodiktisch: das Leben ist sinnvoll und wertvoll, nicht weil es immer glücklich, sondern weil es immer einzigartig ist.“
Stefan Schank: Rainer Maria Rilke, S. 114
Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München; 1998
Im Film sagt Paula Modersohn-Becker, sie wolle drei gute Bilder malen; drei gute Bilder und ein Kind bekommen. Ihr Leben solle ein Fest sein, ein kurzes, schönes Fest.
Ich glaube, sie hätte verstanden, was Rilke meinte.
Ihre Bilder sind einzigartig; und es sind mehr als drei gute geworden. Sie hat eine Tochter bekommen und starb kurz nach der Geburt an einer Embolie.
„Ach, schade“, sollen ihre letzten Worte gewesen sein.