Jeder Mensch kann mischen lernen!

Farben mischen. Dazu gibt es verschiedene Modelle. Von Goethe. Von Itten. Das sind die, die ich in der Schule gelernt habe.

(Bei Wikipedia findet man hier übrigens nur Männer.)

Im Folgenden mein Ansatz. Vielleicht nicht so wunderbar theoretisch durchdacht – aber er funktioniert!  (Während über 20 Jahren Berufstätigkeit erprobt. ) Zum Teil weiß ich gar nicht mehr, wo ich die einzelnen Informationen her habe. Großer Dank gebührt aber Liliane Steiner.

Ich verwende hier Acrylfarben – aber es funktioniert genauso mit allen anderen Farben wie Aquarell- oder Gouachefarben.

Tipp: kaufe dir in der Apotheke mindestens acht Urinbecher mit Schraubdeckel (okay, das klingt seltsam) und eine Packung Mundspatel aus Holz. Die Becher kosten 30 Cent das Stück; die Packung Spatel 2,65 Euro. Weiße Teller hole ich vom Recyclinghof.

Also, fangen wir an:

Den theoretischen Ausgangspunkt bilden die drei Grundfarben. Auch genannt Primärfarben oder Farben erster Ordnung: Rot – Blau – Gelb. Theoretisch weil: ich verwende von jeder Grundfarbe zwei Farbtöne.

Macht sechs.

Ein bläuliches Rot – man denke an Kirsche. Z.B. Karminrot.

Ein Rot mit einem Tick Gelb darin – schon ein bisschen orange. Z.B. Zinnoberrot.

Ein Blau mit einem Rotstich. Stelle dir eine reife dunkelviolette Zwetschge vor. Z.B. Ultramarinblau.

Ein Blau mit einer Spur Gelb (Okay, dass das „in Richtung Grün geht“ ist schwer nachzuvollziehen.) Z.B. Phtalo- oder Preussischblau.

Ein rötliches, warmes Gelb, wie eine Sonnenblume. Z.B. Kadmiumgelb.

Ein bläuliches Gelb, kühl, wie eine Zitrone.Z.B.  Zitronengelb.

Dies fülle ich in die Becher (sie halten meiner Erfahrung nach die Farbe länger frisch als Schraubgläser).

In die zwei letzten kommen Schwarz und Weiß. (Ocker ist auch noch gut zu haben.)

Das Mischen kann los gehen.

Einen Klacks Farbe mit dem Spatel an den Tellerrand. (Ja, man kann die Farbe natürlich direkt aus der Flasche verwenden.Aber so hat man einfach mehr Kontrolle über die Menge. –  Ich habe sicher schon mal erwähnt, dass ich Farbe nur schwer wegwerfen kann.)

Rot und Blau gibt Violett. Oder Lila. Aber was passiert, wenn da noch ein Gelbstich dazu kommt? (Wenn du etwa Zinnoberrot und Phtaloblau mischst?)

Rot und Gelb gibt Orange. Die können aber unterschiedlich raus kommen.

Blau und Gelb gibt Grün. Aber:  Zitronengelb und Phtaloblau gibt ein anderes Grün als Kadmiumgelb und Ultramarinblau.

Tipp: Ich benutze oft Analogien aus der Küche. Also: die dunklere Farbe ist wie der Pfeffer in der Suppe. Es wird schnell zuviel! Und dann braucht man viel von der helleren Farbe, um die Suppe zu strecken. Am besten fängt man mit der hellen Farbe (Gelb; Weiß) an und fügt „stecknadelkopfweise“ (=in kleinsten Mengen) die dunklere Farbe zu.

Orange – Violett – Grün in allen Schattierungen: das sind in meinem Modell die Sekundärfarben. Die Farben zweiter Ordnung.

Erinnerst du dich an den Kunstunterricht in der Schule? Malen mit Wasserfarben? Der Pinsel wurde im Wasserglas ausgewaschen? Und nach einer Weile sah das Wasser dann schmuddelfarben aus? Braun, Grau, schlammgrün?

Wenn man alle drei Grundfarben mischt, ergibt das die Farben dritter Ordnung, oder Tertiärfarben. Unbunte Farben. Gebrochene Farben. Farben, die man gar nicht benennen kann. Die aber die Fähigkeit haben, die Primär- und Sekundärfarben zum Leuchten zu bringen.

Beim Grau ist der Blauanteil höher.

Beim Braun ist der Rotanteil höher.

Beim Schmuddelgelbgrün ist der Gelbanteil höher.

So, das wär sie also, meine Farbtheorie.

Schon mal Grau aus Rot, Blau und Gelb gemischt? Klingt das noch seltsam? Probier’s aus!

 

 

2019 ist fast zu Ende. Ein schwieriges Jahr für viele. Auch ich freue mich, diese Tür schließen zu können.

Herzlich willkommen 2020!

Auf das neue Jahrzehnt!

 

Mal wieder zeichnen…

Sonntagnachmittag im Antikenmuseum Basel.

Manchmal verläuft das Leben anders als gedacht, neue Dinge treten in den Vordergrund… Und dann hat man eine Freundin, die im Museum zeichnen möchte. Was für ein Glück!

Kreativität funktioniert entgegen landläufiger Meinung nicht im luftleeren Raum. Das einsame Genie? Wird wahrscheinlich verrückt. Denke ich.

Welche Farbe darf es sein?

Schon Paul Klee, damals Lehrer am Bauhaus, stellte fest, dass seine Studenten die harmonischsten Ergebnisse mit Farben erzielten, die ihnen auch gut zu Gesicht standen.

Man kann also einfach die Tür zum Kleiderschrank aufmachen. Oder …

Übung:

  • Schneide aus farbigen Papieren Farbfelder aus
  • sortiere die Doppelten aus
  • klebe die vier oder fünf „Besten“ auf ein Blatt.

Voilà: dein Farbkonzept. (Nein, ich halte es nicht neben jedes Bild. Ehrlich gesagt musste ich gestern eine ganze Weile suchen, bis ich es gefunden hatte!)

Und hier einige Bilder aus mehreren Jahren:

Manchmal denke ich, ich könnte andere Farben verwenden: mexikanisch, indisch, Primärfarben … aber andererseits, warum sollte ich? Trotz allem ist mein persönlicher „Farbklang“ doch sehr vielseitig, oder?

Zufall und Inspiration

Man nehme eine alte Zeitung als Unterlage. Darauf lege man gebrauchte Blätter und streiche darauf Farbreste aus.

Nach einer Weile sieht die Zeitung so aus:

Sieht nach nicht viel aus?

Man muss genau hinschauen…

… kleine „Kompositionsskizzen“.

Und aus einem darunter liegenden Blatt:

Ich arbeite gern mit dem Zufall.

Und ich sammle. Muster zum Beispiel.

Bei der nächsten Arbeit habe ich die gesammelten Muster, ohne mir vorher einen Plan zu machen, auf ein großes Blatt geklebt. Ein bisschen Tee darüber getropft. Das Ganze zerschnitten und gefaltet. Und dann bearbeitet:

Ich glaube, mit Zentangles reicht es mir erst einmal.

Statt dessen male ich – für meine Verhältnisse – große Bilder: 67 x 91 cm.

Noch unvollendet…

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