Als ich mit diesem Blog anfing, wollte ich die Dinge teilen, die mir begegnen. In Bezug auf „die Kunst“.
Beängstigend.
Ich habe mich lange nicht getraut anzufangen. In einem Kunstratgeber hatte ich gelesen, dass für andere eigentlich nur das fertige Produkt interessant ist, nicht der Weg dahin. Welche Macht Ratgeber haben können! (Trotzdem ein interessantes Buch: „Art & Fear: Observations on the Perils (and Rewards) of Artmaking“ von David Bayles und Ted Orland).
Dann fiel mir „Show Your Work“ von Austin Kleon in die Hände. Er schreibt darüber, wie man einen Blog anfängt und durchhält. Er zitiert oben genanntes Buch, zitiert genau die Stelle, die mich so blockiert hat, und wischt sie vom Tisch! Für ihn stammt Art & Fear aus einer anderen Zeit. Einer Zeit vor dem Internet, vor Webseiten, Blogs und facebook. Zweck eines Blogs ist doch gerade, andere am Prozess teilhaben zu lassen.
Sein Blog lohnt sich: http://austinkleon.com/
Und in einem Interview mit Carll Cneut – einem belgischen Illustrator – habe ich heute gelesen, dass er das erste Bild zu seinem neuen Bilderbuch unfertig bei facebook hochgeladen hat: so viele schrieben ihm, er solle es so lassen – also ließ er es.
https://de-de.facebook.com/carllcneutillustrator
(Leider auf Niederländisch.)
Den letzten Eintrag habe ich am 09. Oktober geschrieben. Vor 17 Tagen. Heißt das, dass ich fast drei Wochen lang keinen Stift und keinen Pinsel in die Hand genommen habe?
Im Gegenteil. Wenn ich nicht schreibe, arbeite ich. Diese Blog-Einträge sind wie ein kurzes Auftauchen, Luft-holen.
Wie in dem alten Witz: Mama und Sohn schwimmen nach Amerika. „Mama, Mama, sind wir bald da?“ „Sei ruhig, schwimm weiter!“
Den Witz fand fand ich früher schon nicht gut. Aber er trifft das Gefühl, das ich manchmal habe, wenn sich Projekt an Projekt reiht und es nur um’s Durchhalten geht.
Vielleicht sollte ich mich mal mit facebook beschäftigen? Ich verstehe langsam den Reiz: sich kurz melden, ein Foto posten, zeigen, dass man noch lebt…
Heute mal ein Beitrag ohne Bild.