Was ist ein Mandala?

Buddha in der Lotusblüte

Die Meditationsbilder des Hinduismus und Buddhismus haben den Mandalas ihren Namen gegeben. Mandala kommt aus dem Sanskrit und bedeutet Kreis.

Kreise gibt es zuerst in der Natur: in der Sonne, dem Vollmond, Tannenzapfen, Sonnenblumen, Ringe im Wasser, Schneckenhäuser …. Wir Menschen erkennen sie, wenn sie uns begegnen. Die geschlossene Form eines Kreises, ohne Anfang und ohne Ende, wirkt beruhigend.

Kreise kommen auch in allen Kulturen vor. Die Radfenster der großen Kathedralen sind ein Beispiel, die Kunst der Aborigines und Native Americans. In Japan heißt Kreis „Enso – alles ist drin“. Es ist eine große Kunst, einen schönen Kreis mit einem Pinselschwung zu zeichnen.

Bücher mit Mandalas gibt es in jeder Buchhandlung zu kaufen. Mandalas haben so den Einzug in unseren Alltag gehalten. Sie schmücken T-Shirts und Yoga-Matten. Die „Blume des Lebens“ findet sich auf Notizbüchern und Wandstickern.

Mandalas sind nun nicht mehr Mönchen vorbehalten, die in wochenlangen Zeremonien ein Mandala aus Sand erstellen, das zum Schluss zerstört wird.

Jeder kann die beruhigende Wirkung erfahren und eine Malvorlage ausmalen. Probiere es doch einfach aus!

A Winter's Tale Mandala
PDF-download zum Ausdrucken und Ausmalen.

 

 

 

 

Meine drei besten Tipps fürs Zeichnen

Zeichnen und die Theorie von den Gehirnhälften

Unser Gehirn sieht ein bisschen so aus wie eine Walnuss. Es besteht aus zwei Hälften, die in der Mitte verbunden sind. Jede Hälfte verarbeitet Informationen anders.
Vereinfacht gesagt, verarbeitet die linke Gehirnhälfte Informationen analytisch. Sie denkt logisch und sucht nach Details.
Die rechte Hirnhälfte sieht das große Ganze. Sie denkt vernetzt und assoziativ. Details entgehen ihm.

Eine schöne Beschreibung ist, wenn wir sagen, dass eine Person „den Wald vor Bäumen nicht sieht“. Die linke Gehirnhälfte katalogisiert die einzelnen Bäume, ohne das Gesamtbild wahrzunehmen.

Was hat das mit dem Zeichnen zu tun?

Oft sind wir verführt, uns in Details zu verlieren. Zum Beispiel wollen wir einen Kopf zeichnen und schattieren das Auge – es ist wirklich ein wunderschönes Auge, mit Wimpern und Lichtpunkt und allem – nur leider sitzt es an der falschen Stelle! Was jetzt? Das Auge opfern, um die Proportionen des Gesichts richtig hinzubekommen? Oder den Rest des Gesichts an das Auge anpassen?

Wer hat das noch nicht erlebt?

Ich nenne das: „wenn man ein Haus baut und die Vorhänge aufhängt, bevor das Dach drauf ist“.

Was auch häufig vorkommt, ist, dass das Blatt zu klein ist. Man zeichnet eine Figur; es läuft wirklich gut – nur leider ist für den Kopf kein Platz mehr …

Was ist die Lösung?

1) Halte einen Bleistift am ausgestreckten Arm vor dich hin und messe so die Länge und Breite deines Objekts ab. So kannst du feststellen, ob du das Blatt hochkant oder quer nehmen musst. (Das war ein Aha-Moment für mich beim Akt-Zeichnen: wenn eine Person zum Beispiel in einer Schräge auf dem Stuhl sitzt, und dann mehr breit als hoch ist.)

2) Wenn du das Format festgelegt hast, kannst du dein Objekt grob vorskizzieren. Keine Details! Dann beginnst du, Stück für Stück deine Zeichnung aufzubauen. Du arbeitest also von „außen nach innen“. Details kommen ganz zum Schluss.
Ganz ehrlich: das ist schwierig. Wir müssen die ganze Zeit alle Einzelteile – eines menschlichen Körpers zum Beispiel – im Blick behalten. Das Interessante ist, sich selbst zu ertappen, wie wir uns an einer Stelle festbeißen wollen.
Zeichnen hat viel mit unserem Denken zu tun!

3) Und ähnlich unromantisch: üben, üben, üben. Je sicherer wir im Zeichnen werden, desto souveräner bewegen wir uns über das Blatt.

Trotz allem: Zeichnen macht Spaß! Und eine gelungene Zeichnung gibt uns ein tolles Gefühl.

Kennst du das? Ich freue mich über Kommentare!

 

Art Retreat in Spanien 2022

Landschaft rund um das Retreat Center
Landschaft rund um das Retreat Center

Drei Dinge, die ich gelernt habe:

  1. Wasserfarben sind nicht mein Ding. Es hat schon seinen Grund, warum ich lieber Acrylfarben benutze. Ich bin zu ungeduldig für die transparenten Farben und habe oft keine Ahnung, was ich machen will. Für Wasserfarben muss man planen.
  2. Wie man Reels macht. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das hinkriege! Mal wieder… Vor allem „Technischen“ schrecke ich erstmal zurück. Hier kannst du meine Reels anschauen: https://www.instagram.com/irenepacha.de
  3. Wenn man Leute näher kennenlernt, verschwinden die Unterschiede. Ich war die einzige Nicht-Englisch-Sprachige. Am Anfang war das echt anstrengend! Vor allem, weil die einzige andere Sprache Spanisch war – das ich wirklich schlecht spreche. Ich kam mir vor wie das hässliche Entlein aus dem Märchen. Aber nach ein paar Tagen war das egal. Was zählte, waren die Beziehungen, die sich entwickelten. Die Unterstützung und die Ermutigung, die halfen, die eigene Komfortzone zu verlassen. Einen Reel machen? Yep. Ein Portfolio-Review? Klar. Ein Fotoshooting mit Adam? Gehört dazu!
Weißes Dorf in Spanien
Weißes Dorf in Spanien

Vielen Dank an Cat Coquilette, Logan Elliot, Adam Palmeter, Antonio von LuciaYoga, Ana von uptrek.com und den tollen Frauen in der Gruppe.

Woher kommen die Ideen?

Die einfache Antwort ist: Sie sind überall um uns herum.
Wie so oft mit einfachen Antworten ist das nicht hilfreich, oder?

Wie immer schreibe ich über das Malen und Zeichnen, weil ich mich damit auskenne. Du kannst aber die Anregungen, die ich gebe, auf jedes andere kreative Unterfangen übertragen. Also:

Ich erinnere mich an einen Film, wo es um einen Künstler im Frankreich der 1920er Jahre ging, der in einer Schaffenskrise steckte. Er konnte nach der Trennung von seiner Muse nicht mehr malen. In der Szene, die ich meine, saß er auf einem Platz, trank ein Glas Wein oder einen Kaffee und bemitleidete sich selbst. Als er aufsah, blickte er auf eine Tafel mit abblätternden Plakaten. Er war wie elektrisiert; in diesem Moment hatte er die Idee zu einer Serie von ganz neuen Bildern.

Der Zufall trifft nur einen vorbereiteten Geist. ~ Louis Pasteur

Okay, aber was ist das? Wie bekomme ich einen „vorbereiteten Geist“?
Ich denke, dafür braucht es zwei Dinge: eine Frage und den Blick nach innen.

Eine Frage?

Fragen können alles sein. Technische Fragen stehen oft am Anfang. Zum Beispiel: wie mische ich Farben? Welches Papier nehme ich für was? Wie zeichne ich ein Gesicht?
https://irenepacha.de/kleine-materialkunde-papier/
https://irenepacha.de/jeder-mensch-kann-mischen-lernen/

Dann gibt es die inhaltlichen Fragen: Was interessiert mich? Womit möchte ich mich länger beschäftigen? Woran erkenne ich, dass ein Bild fertig ist?

Manchmal ist es auch so, dass die Frage gar nicht so klar ausformuliert ist. (So wie im obigen Beispiel mit dem Maler im Film.)

Die Frage setzt den Filter, durch den wir die Welt betrachten. Wenn wir uns zum Beispiel mit der Frage beschäftigen, wie viele unterschiedliche Rottöne es gibt, werden uns beim Gang durch die Stadt vor allem Rottöne auffallen: in den Schaufenstern der Modegeschäfte, auf Veranstaltungsplakaten, dem Halsband eines Hundes, die frischen Erdbeeren an den Verkaufsständen.
Dann können wir diese Rottöne „sammeln“, sei es, indem wir eine Notiz in unserer inneren visuellen Bibliothek, ein schnelles Foto mit unserem Handy oder sogar eine Skizze in unser Skizzenbuch machen.

Der Blick nach innen

Wenn wir dann zu Hause vor unserem leeren Blatt Papier sitzen, können wir diese Eindrücke abrufen. Dazu müssen wir „nach innen schauen“: Was habe ich gesehen, gehört? Woran erinnere ich mich? Was für Assoziationen habe ich dazu?
Dazu ein Beispiel aus meiner Arbeit. Ich male und zeichne gerne Blumen. Im Lauf der Jahre habe ich mir so eine „visuelle Bibliothek“ aufgebaut: Ich habe eine Vorstellung davon, wie unterschiedliche Blumen aussehen.

So kann ich dann Blumen neu erfinden:

Oder so:

Hier habe ich mit der Samenkapsel angefangen und mich dann gefragt, wie die Blüte dazu aussehen könnte. Bei diesen Doodles weiß ich vorher nie, was ich machen werde. Ich setze den Stift aufs Papier und wende den Blick nach innen. Dann kommen die Ideen. (Manche sind besser als andere.)

Und ja, ich vermute, dass im Gehirn ähnliche Prozesse ablaufen wie beim Meditieren. Wenn ich gestresst bin, zu viele Aufgaben in kurzer Zeit zu erledigen sind, das Telefon klingelt, klappt das mit dem Blick nach innen nicht so gut.
Also braucht es Ruhe, ein bisschen ungestörte Zeit und: Übung. Wie auch sonst fällt hier kein Meister vom Himmel!

Wie ist das bei dir? Kannst du vom Blick nach außen (alle unsere Aufgaben, Nachrichten, Gesprächsfetzen, Social Media) nach innen umschalten, wahrnehmen, was du alles aufgenommen hast, das sortieren und neu zusammensetzen? Was sind deine inneren Bilder? Kannst du sie aufs Papier bringen?

Schreibe mir gerne in den Kommentaren!

Raus aus dem Stress und was Kreativität damit zu tun hat

Wenn ich Zeit habe, lese ich manchmal eine Zeitschrift. Je nach Dicke brauche ich ein paar Wochen, bis ich sie durch habe.
In der letzten FLOW bin ich über einen Satz gestolpert: „(…) Willenskraft wird vom präfrontalen Cortex gesteuert, dem schwächsten Teil unseres Gehirns. Dieser ist für das Denken, die Planung und unsere Kreativität zuständig.“ (FLOW Nr. 64, S. 70)
Wir haben zwei anstrengende Jahre hinter uns. Corona und dann der Krieg in der Ukraine. Wer weiß, was noch kommt?
Wer ist schon im Augenblick entspannt und ganz im Hier und Jetzt?
Wenn ich das richtig verstanden habe, führt Stress dazu, dass der präfrontale Cortex zugunsten der „älteren“ Teile des Gehirns heruntergefahren wird, die sich ums blanke Überleben kümmern.
Das bedeutet: Wir sind weniger frei zu denken, zu planen und kreativ zu sein.
Beispielsweise in aller Ruhe ein Buch – oder eine Zeitschrift – zu lesen, über unsere Wünsche und Ziele nachzudenken, daraus Pläne zu entwickeln oder ein Bild zu malen.

Aber hier wird es spannend: ist es möglich, diese Reaktionskette umzukehren?
Durch gezielte Beschäftigung mit Denken/ Planen/ Kreativ-sein den Stresspegel herunterzufahren?
Meiner Erfahrung nach: ja, unbedingt!

Ich höre immer wieder: „Beim Malen kann ich total abschalten. Ich werde dann ganz ruhig.“

 Vom Stressmodus in den Ruhemodus umschalten: 5 Tipps

1. Das Denken beruhigen: das geht meiner Ansicht nach am besten über den Körper. Gestresstes Denken ist chaotisch und zerfahren. Über den Körper kannst du wieder Struktur hineinbringen. Was tut dir gut? Meine Favoriten sind Ballett und Qigong – aber genauso helfen Joggen, Wandern, Yoga und Zumba. Rhythmus ist gut; den Kopf außen vor lassen ist gut; Abschalten ist gut.

2. Planen mit dem Blick auf das ganze Bild: wenn wir gestresst sind, sehen wir nur Ausschnitte – meistens die, die uns den Stress verursachen -, aber nicht das ganze Bild. Meine Lieblingstechnik hierfür ist das Mindmapping, bzw. Clustering. Das hilft, die fehlenden Aspekte wiederzufinden, ihnen einen Platz auf dem Blatt Papier zu geben und damit zu integrieren. Außerdem lockt das Hantieren mit Farben und einfachen Formen (z.B. Pfeile und Blasen) unser spielerisches, kreatives Ich hervor. Auch unsere Gefühle können wir so ausdrücken: ist etwas dunkel und schwer? Möchte ich diesen Pfeil rot und energiegeladen zeichnen? Wo gibt es Verbindungen?

3. Kreativ sein: ob das Malen ist, Backen, Gärtnern oder Nähen. Das Wichtige ist, dass du es gerne tust und es dir keinen Druck macht. (Ein Fasnachtskostüm für dein Kind zu nähen, kann Spaß machen, oder auch nicht.) Es geht nicht darum, große Kunst zu machen, den großen deutschen Roman zu schreiben oder einen Tanz zu choreografieren, der viele Likes auf TikTok bekommt. Genau umgekehrt: je weniger Druck, desto besser.
Was ist deine Form von Kreativität?

Hier zwei kleine Artikel von mir, wie du einfach mit dem Gestalten anfangen kannst:
https://irenepacha.de/kunst-am-kuechentisch-im-baukastensystem/
https://irenepacha.de/wie-finde-ich-inspiration/

4. Tu dich mit anderen zusammen: Manchmal ist es schwierig, so ganz allein in die Gänge zu kommen. Hier hilft es, sich mit anderen zusammenzutun. Volkshochschulen bieten Kurse zu allen möglichen Themen zu relativ günstigen Preisen an. Oder du hast eine Freundin, die gerne näht? Vielleicht könnt ihr euch zu einem „Nähkränzchen“ treffen?
Es gibt auch online einige Möglichkeiten, Gleichgesinnte zu treffen.

5. Tu es regelmäßig: Es fällt leichter! Finde eine Zeit in der Woche, wo du kreativ bist, deine Woche planst oder dich bewegst.
Entwickle gute Gewohnheiten!  Wenn ganz klar ist, dass ich mich vor dem Zu-Bett-Gehen eine Viertelstunde hinsetze und ein Buch lese, dann mache ich das nach einer Weile ganz automatisch. Mir fehlt etwas, wenn ich es nicht tue.
(Über dieses Thema allein gibt es ganze Bücher!)

Das war ein kurzer Abriss zu einem großen Thema.
Kannst du etwas damit anfangen? Was ist deine Form von Kreativität, Planung und Bewegung?
Ich freue mich über Kommentare!

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